Theater ist das Zusammenspiel von Bühnenraum, Text, Musik, Schauspielindividuen, Kostüm, Licht, Farbe, Bewegung – inspiriert durch die Vorstellungskraft des Regisseurs und von ihm komponiert zu einem Ganzen. Theater ist mehr als Sprache. Auch dann, wenn sie von Schiller oder Shakespeare stammt.
Theater entsteht, wenn das Bühnengeschehen mehr ist als die Nachbildung eines Textes. Theater braucht die Abstraktion, die Verdichtung, die Symbolhaftigkeit. Im Theater sieht man verdichtete Bilder, die vom Zuschauer entschlüsselt werden müssen.
Gemäß dieser Beschreibung ist der Unterschied zwischen Theater und Schule ziemlich klein.
Auch Schule operiert mit Zeichen, Metaphern, Modellen. Zahlen sind mathematische Abstraktionen, jeder Buchstabe ist ein Zeichen für einen Sprachlaut. Ob man sich ein Atom-Modell oder die Doppelhelix der Desoxyribonukleinsäure vor Augen führt, ob man auf einem Globus schaut, wo Alaska liegt oder Türmchenrechnen übt, immer arbeitet man mit Modellen, wodurch Bilder im eigenen Kopf und somit Veranschaulichung entstehen.
Theater und Schule können Orte sein der Freiräume, des Fantasie-Parkours und des Mit- und Weiterdenkens mit Hilfe von Verdichtungen, Symbolen, Chiffren. Wenn man sich traut.