Seiten, die auf Atlantropa verweisen

Eine dokumentarische Stückentwicklung von ausbau.sechs Veranstaltungsreihe: NEXT GENERATION
Regie
Sebastian Linz
Bühne
Aylin Kaip
Kostüm
Anna van Leen
Musik
Ben Knabe
Dramaturgie
Daniel Heßler
Assistenz
Nils Berliner
Licht
Hans-Peter Boden
Es spielen
Michelle Bray, Linda Löbel, Martin Schülke, Helmut Stange, Christoph Theußl
Eine Koproduktion von ausbau.sechs und Schauburg München
Gefördert durch das Kulturreferat der LH München und den Fonds Darstellende Künste e.V.
Mit freundlicher Unterstützung des Deutschen Museums München.
Herzlichen Dank an: Dr. Angelika Baumann, Dr. Wilhelm Füßl und den Mitarbeitern des Archivs des Deutschen Museums, Paul Jacob, George Podt, Johanna Richter, Dagmar Schmidt, Dr. Wolfgang Voigt und vielen anderen.

Atlantropa

Dauer

100 Minuten

Alter

Ab 15 Jahren

Premiere

14. Februar 2013

Eine dokumentarische Stückentwicklung von ausbau.sechs Der Münchner Architekt Herman Sörgel ersann 1927 die Idee, einen Staudamm bei Gibraltar zu bauen, der das Mittelmeer vom Atlantik abriegeln sollte um dann mittels Wasserkraft Energie zu erzeugen. Die verfeindeten europäischen Nationen sollten durch ein elektrisches Großkraftnetz verbunden und damit eine friedliche wirtschaftliche und politische Einigung erreicht werden. Das große Ziel dabei: ein neuer, autarker Kontinent aus Europa und Afrika – Atlantropa.

Nächste Termine

ATLANTROPA beschäftigt sich mit dem Münchner Architekten Herman Sörgel (1885-1952) und dessen geopolitische Makro-Idee Atlantropa. Sörgels Plan, den er 1927 ersann und bis zu seinem Tod zu realisieren versuchte, ist eine pazifistisch-technokratische Antwort auf die damalige Krisensituation Europas. Die Idee: Ein Staudamm bei Gibraltar sollte das Mittelmeer vom Atlantik abriegeln, mittels Wasserkraft Energie erzeugen und den mediterranen Meeresspiegel um bis zu 200 Meter senken. Die verfeindeten europäischen Nationen sollten durch ein elektrisches Großkraftnetz verbunden und damit eine friedliche wirtschaftliche und politische Einigung erreicht werden. Das durch die Absenkung auftauchende Neuland und das durch Bewässerung wieder begrünte Nordafrika sollten als Kornkammer dienen und den Menschenüberschuss der europäischen Völker aufnehmen. Eine spätere Weiterentwicklung des Projekts sah u.a. eine Flutung von Teilen des Tschad und des Kongos zu gewaltigen Binnenmeeren vor, um auch Äquatorialafrika erschließen und kultivieren zu können. Das Ziel: ein neuer, autarker Kontinent aus Europa und Afrika – Atlantropa

Was passiert, wenn eine Vision, die nichts weniger verspricht als die Lösung aller globalen Probleme, auf historische Realität trifft? Wie verändert sie sich? Was passiert mit Sörgels Idealismus im Angesicht des zunehmenden Scheiterns seiner Idee? Wann wird diese von einem konkreten, realisierbaren und zunächst erfolgversprechenden Plan zu einer bloßen Utopie?

Und was kann uns Atlantropa aus der historischen Distanz über unsere Suche nach einem Ausweg aus den aktuellen Krisensituationen erzählen? Denn so sehr Sörgels Denken aus einer anderen Zeit zu kommen scheint, kreist es um dieselben Problemkomplexe, mit denen wir uns heute auseinanderzusetzen haben: Europa, Globalisierung, Energie, Klima.

Diesen Fragen möchten wir in unserer Stückentwicklung nachgehen. ATLANTROPA geht dabei von einem dokumentarischen Ansatz aus: Auf der Basis einer intensiven Recherche im Archiv und in der Bibliothek des Deutschen Museums und auf der Basis von Originaltexten entwickeln wir eine szenische Annäherung an die Atlantropa-Idee und deren Schöpfer an der Schnittstelle von Schaupiel, Performance und Lesung.

Die Theaterplattform ausbau.sechs wurde 2011 gegründet und realisiert freie Theaterproduktionen in München. Sie besteht im Kern aus dem Regisseur Sebastian Linz, der Schauspielerin Linda Löbel und der Bühnenbildnerin Aylin Kaip. Bislang entstanden die Inszenierung Körpergewicht 17% von Ewald Palmetshofer im Teamtheater Tankstelle (2011) sowie die Performance Die Wutprobe (2012) im Schwere Reiter. Für 2013 ist außerdem das performative Projekt How to disappear completely (AT) am PATHOS München geplant.