Seiten, die auf Der Bär sucht einen Freund verweisen

Spielort

Studiobühne

Dauer

50 Minuten

Alter

Ab 5 Jahren

Premiere

05. Mai 2001

Bär ist erbost über Raupe. Sie nervt. Kriecht ihm in die empfindlichen Ohren oder kitzelt ihn so lange in der Nase, bis er niesen muss. Und wenn er bittet, mit diesen kindischen Spielen aufzuhören, macht sie mit noch mehr Vergnügen weiter. Einmal ist seine Bärengeduld am Ende und er verlässt Raupe. Einen neuen Freund muss er finden. Einen besseren Freund. Er macht sich auf die Suche. Aber einen neuen Freund zu finden, ist gar nicht so einfach.

Nächste Termine

Das Stück

Mit dem Titel ist das Thema des Stücks schon umschrieben. Zu Beginn hat Bär einen Freund, oder besser gesagt, eine Freundin: Raupe. Aber er ist nicht recht glücklich mit ihr. Sie will Spiele machen, die er gar nicht mag. Bär findet ein Picknick schöner. Oder eine Buchecker-Mahlzeit zubereiten. "Langweilig", schreit Raupe und ärgert Bär. Das ist gar nicht lustig. Und irgendwann fasst Bär einen Entschluss: "Ich such mir einen anderen Freund".
Aber das ist gar nicht so einfach. Davon können die beiden Erzähler, Rosemarie und Willibald ein Lied singen. Auch zwischen den beiden, die schon viele Jahre durch Dick und Dünn gegangen sind, die immer wieder die Geschichte vom Bären erzählt haben, der einen Freund sucht, auch zwischen ihnen gibt es immer wieder Reibereien. Da liegt er wieder auf dem Sofa, dreht dem Publikum den Rücken zu und schläft. Vor den Augen aller! Und was macht sie? Sie kreiselt und wirbelt durch den Raum, als ob sie Herr Wirbelwind persönlich wäre. Sie ist doch nicht mehr fünfzehn! Man schämt sich richtig für sie. Und wie er die Geschichte erzählt! Das macht ja nun wirklich keinen Spaß. "Wir hatten doch eine ganz andere Verabredung!" So geht es hin und her zwischen den beiden. Und obwohl sie sich alle Mühe geben, die Zwistigkeiten vor den Zuschauern zu verbergen, gelingt das natürlich nicht.
Einen Freund zu finden und mit ihm Freud und Leid zu teilen, das ist kein Kinderspiel. Davon weiß Bär aber noch nichts, als er aufbricht. Frohgemut marschiert er los. Und es dauert gar nicht lange, bis er auf einen Schwarm Bienen trifft. Das wären doch lustige, wirbelige Freunde. Von wegen! Ehe er sich versieht, ist er am ganzen Leib zerstochen. Selbst seine empfindliche Bären-Nase wird von den angriffslustigen Fliegern nicht verschont, die eigentlich nur ihren Honig verteidigen wollen.
An einem Weiher versucht er, seine Bienenstich-Schmerzen zu kühlen. Er entdeckt Goldfische, die gemütlich ihre Kreise im Wasser ziehen. Die funkeln aber prächtig! Er ist so begeistert, dass er sofort ihr Freund werden will. Und kann nicht glauben, dass sie gar nicht auf ihn reagieren. Alles, aber auch wirklich alles versucht er, um sich bemerkbar zu machen. Dabei gerät er in eine lebensgefährliche Situation, aus der ihn Willibald erst in allerletzter Sekunde retten kann. Aber das ist noch lange nicht die letzte Station auf seiner gefahrvollen Freund-Suche. Selbst die liebliche Sonne wird zum Feind: Als er sich zum Trocknen und Aufwärmen hinlegt, strahlt sie ihn so stark an, dass sein Fellchen verbrennt. Müde versucht er, im Schatten am Waldrand etwas Ruhe zu finden. Einen neuen Freund zu finden scheint grausig schwer zu sein. Und schon lauert neue Gefahr. Der Dompteur Glatzowitz klaut ihn für seinen Zirkus. Bär wird in einen Käfig gesperrt. Essen bekommt er nur, wenn er Kunststücke übt. Dressiert und gepiesackt wird er. Immer nur angeschrieen wird er. Beinahe aufgespießt wird er. Rumkommandiert wird er. Das ist nicht auszuhalten. Zum Glück hilft ihm Rosemarie bei seiner Flucht vor dem grausamen Kerl.
Nachdenklich macht Bär sich wieder auf den Weg. Nach Hause. Und er denkt an Raupe, an das Kitzeln und Kribbeln. Und er denkt, dass das doch eigentlich gar nicht so schlimm war. Ein bisschen schön war es sogar, das Kitzeln und Kribbeln. Aber Raupe ist weg. Wie er sie auch ruft, sie zeigt sich nicht. Traurig setzt er sich hin. Alles hat er falsch gemacht! Und seinen einzigen Freund Raupe verloren! Da plötzlich flattert ein wunderschöner Schmetterling auf ihn zu und er kitzelt ihn, und kribbelt in seinen Ohren und krabbelt über seinen Rücken.

Kinder beantworten Fragen zum Thema Freundschaft

Nicht nur für Kinder, aber für sie ganz besonders, ist die Frage nach einem Freund ganz wichtig. Wir haben dazu Kindern im Alter zwischen 4 und 8 Jahren ein paar Fragen gestellt:
 
Braucht man einen Freund oder eine Freundin?
Ich brauch keinen Freund. Ich habe meinen Bruder.
Alleine wäre es ganz langweilig.
Ohne Freund kann man nicht leben.
Wenn ich Stubenarrest habe, dann hab ich keinen Freund.
Die Biljana ist meine Freundin. Und die darf manchmal bei mir übernachten.
Wer keinen Freund hat, muss immer alleine spielen.
 
Wie findest Du einen Freund oder eine Freundin?
Ich lade sie zu meinem Geburtstag ein.
Ich frage ihn, ob er mit mir spielen will. Wenn er "Ja" sagt, ist er mein Freund.
Ich habe die gleichen Sachen wie er. Zum Beispiel einen Roller. Wenn ich mit ihm Freund sein will, dann brauche ich auch einen Roller.
Ich sag zu ihm, er darf der Bestimmer sein. Und ich mach, was er will.
Wenn ich nett zu ihr bin und nicht mitmache, wenn die anderen sie ärgern, dann ist sie meine Freundin.
Man muss gar nichts machen. Nach einer Weile merkt sie von alleine, dass ich ihre Freundin sein will. Das ist einfach so.
Ich schaue sie immer wieder an.
Ich mache ihr ein Geschenk.
 
Was passiert, wenn man keinen Freund oder Freundin hat?
Das gibt es gar nicht. Jeder hat einen Freund.
Dann muss ich mich wieder ein bisschen zusammenreißen, damit mich die anderen wieder cool finden.
Auf alle Fälle zeige ich nicht, dass es mir was ausmacht.
Dann bin ich ganz alleine.
Dann frage ich Oma, ob sie mit mir ins Kino geht.
Ich habe immer einen Freund. Meinen Stoffhasen. Allerdings muss der manchmal in die Waschmaschine.
 
Kennst du jemanden, der keinen Freund hat?
Der oberste Polizeichef, der braucht keinen Freund.
Einer in meiner Gruppe, den kann wirklich keiner leiden.
Der Amadou, weil den keiner versteht. Und deshalb muss der immer die Kinder hauen. Und deshalb findet er keinen Freund.        Der Hausmeister bei uns.
In meiner Klasse ist eine, die gibt so an, weil sie immer so teure
Sachen anhat, weil die sich das leisten können. Und deshalb hat die keine Freundin.
Ich glaube, die Penner unter der Brücke. Oder doch, die sind miteinander befreundet.
 
Wie viele Freunde hast Du?
Weiß nicht.
Die Zahl ist nicht so wichtig.
Jeder ist mein Freund!
Meine Oma, mein Opa, meine Mama manchmal. Meine Schwester nicht immer. Die Jasmin und die Ann-Kathrin und mein Hamster.
Richtige Freundinnen habe ich drei. Aber mehr will ich auch nicht. Sonst ist es ja keine Freundin. Meine Mutter sagt, dann nennt man es Bekannte.
Ich habe eine Freundin. Aber die spielt heute mit der Lisi!
Wenn einer mir Geld gibt, weil ich der Chef bin, das ist mein Freund.
 
In welchen Situationen ist ein Freund oder eine Freundin wichtig?
Wenn meine Mutter schlechte Laune hat.
Wenn ich mich nicht traue.
Wenn ich Geburtstag habe und alle einladen will.
Wenn ich mir ein Eis holen will, dann muss doch jemand mitkommen.
Wenn ich die Nachbarin ärgern will.
Ohne Freund wäre ja alles ganz langweilig. Dann müsste ich immer mit meinem Bruder spielen. Aber der ist älter.
 
Warum hat jemand keinen Freund?
Weil er alle ärgert.
Wenn er nicht sagen kann, dass er mein Freund sein will, dann kann ich es ja auch nicht wissen.
In meiner Gruppe ist einer, der ist einfach so komisch. Klar, dass der keinen Freund findet. Er ist nicht frech, aber einfach komisch. Einfach anders halt als wir.
Wenn einer schwul ist.
Der Marvin ist ganz dick und dann setzt er sich auf die Kinder drauf. Und dann bekommt man keine Luft, weil er so dick ist!
 
Was ist das Gegenteil von "Freund"?
Feind natürlich.
Sebastian.
Für mich ist das meine Schwester. Wie gemein die ist, das kann ich hier gar nicht sagen.